Gefahr durch Blitzschläge

Über Deutschland entladen sich im Sommer mehr als eine Million Blitze pro Monat. An manchen Tagen sind es mehr als 200.000 Blitze pro Tag. Für Menschen besteht bei einem Gewitter im Freien Gefahr für Leib und Leben.


Tipps zum richtigen Verhalten bei Gewitter

Richtiges Verhalten bei Gewitter verringert das Risiko, von einem Blitz verletzt zu werden. Zieht ein Gewitter auf, sollte man versuchen, einen geschützten Raum aufzusuchen. Als Faustregel gilt: Vergehen nur zehn Sekunden zwischen Blitz und Donner, kann ein Blitz unmittelbar auftreten – es besteht Lebensgefahr!


In Gebäuden


Hat das Gebäude ein Blitzschutzsystem, sind Sie prinzipiell nicht in Gefahr. In Gebäuden ohne Blitzschutzsystem – zum Beispiel Scheunen, Holz- oder Steinhütten oder Unterstände aus Metall, etwa Wartehäuschen – gehen Sie in der Mitte des Gebäudes mit dicht beieinander stehenden Füßen in die Hocke. Grundsätzlich gilt: Vermeiden Sie während des Gewitters den Kontakt mit metallenen Leitungen, die von Außen ins Gebäude führen. Gehen Sie nicht duschen, nehmen Sie kein Bad. Telefonieren Sie nicht über ungeschützte Telefonleitungen. Ziehen Sie die Stecker von elektrischen Geräten.

Im Straßenverkehr


Im Auto mit Ganzmetallkarosserie sind Sie sicher. Es ist ein „Faradayscher Käfig“. Der Strom fließt beim Blitzeinschlag über die Außenhaut des Fahrzeugs zur Erde ab. Rad- und Motorradfahrer müssen die Fahrt bei Gewitter unterbrechen. Sofern sie kein schützendes Gebäude erreichen, sollten sie sich mehrere Meter von ihrem Fahrzeug entfernen und in die Hocke gehen, idealerweise auf Asphalt.

Beim Sport oder in der Freizeit


Erleben Sie ein Gewitter auf dem Golf- oder auf dem Fußballplatz, verlassen Sie augenblicklich das Feld. Wegen des Geländeprofils kommt es bei Sport auf relativ offenen Plätzen häufig zu Verletzungen oder gar Todesfällen durch Blitzschlag. Jäger sollten Hochsitze verlassen.

In den Bergen


Werden Sie während einer Bergtour von einem Gewitter überrascht, sind Sie in Gefahr. Der Blitzstrom breitet sich im felsigen Untergrund über weite Strecken aus. Versuchen Sie eine Berghütte, ein Biwak, Ihr Auto oder einen tiefer gelegenen Ort im Tal zu erreichen. Einen gewissen Schutz bieten auch Höhlen oder Felsvorsprünge. Halten Sie jedoch Abstand zu den Felswänden!

Im Freien


Meiden Sie Bäume, Baumgruppen, Waldränder, Bergspitzen, Deiche – kurz: alles, was höher ist als Ihr aktueller Standort. Wenn Sie geschützte Orte aufsuchen, etwa Mulden oder Senken, halten Sie mehrere Meter Abstand zu anderen Menschen, Wänden, Metallzäunen oder anderen Gegenständen. Gehen Sie mit geschlossenen Füßen in die Hocke!


Beim Camping


Schon beim Aufbau des Zelts sollten Sie an die mögliche Blitzschlaggefahr denken: Campen Sie beispielsweise nicht auf Anhöhen oder unter einzeln stehenden Bäumen. Bricht ein Gewitter los, während Sie sich im Zelt aufhalten, gehen Sie auf einer isolierenden Unterlage in die Hocke, halten Sie dabei Abstand zum Gestänge und den Zeltwänden. Achtung: Zelte ohne Metallgestänge bieten keinen Schutz bei Gewitter.

Beim Wassersport


Schwimmen, Tauchen, Angeln – bei Gewitter gilt: Weg vom Wasser! Sofern Sie auf einem Boot unterwegs sind, besonders wenn es einen Mast hat, ist die Gefahr groß, dass Sie einen Blitzeinschlag erleben. Bleiben Sie nicht auf dem Deck stehen, gehen Sie möglichst tief ins Boot hinein, hocken Sie sich mit geschlossenen Beinen auf den Boden und meiden Sie den Kontakt zu Metallteilen.